"Unsere Investitionen sind nicht nur auf die Elite zugeschnitten”

Interview: Tageblatt (Christelle Diederich)

Tageblatt: Herr Sportminister, wann sind Sie zum letzten Mal einer sportlichen Aktivität nachgegangen?

Georges Engel: Die Lust dazu habe ich jeden Tag, die Zeit dafür vergangene Woche auf dem Hometrainer. Als moderner Arbeitgeber bietet das Sportministerium seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, die Sportinfrastruktur am INS in der Mittagspause zu nutzen. Dieses Angebot steht natürlich auch dem Sportminister zur Verfügung...

Tageblatt: Was sind Gründe oder Ausreden, ein Training sausen zu lassen, die Sie sowohl privat als auch in Ihrer offiziellen Funktion hören?

Georges Engel: Meine eigene Ausrede ist meistens der innere Schweinehund, den ich dann nicht überwinden kann. Manchmal ist es auch verständlich, dass man sich nach einem langen Arbeitstag schwertut, noch die nötige Motivation zu finden - wohlwissend, dass es gesund ist, dem Körper guttut und dabei hilft, abzuschalten. Aus persönlicher Sicht war dies für mich übrigens immer der Grund, mich in Richtung einer Mannschaftssportart zu orientieren. Es haben sich andere Leute auf mich verlassen und gewartet. Wenn ich weiß, dass ich um 14.00 Uhr verabredet bin, um eine Radfahrt mit einem Kollegen zu machen, dann muss ich eben dorthin. Aber ich wäre wohl nie ein guter Einzelsportler geworden. (lacht)

Tageblatt: Die Prinzipien des LTAD-Konzepts sollen die Bevölkerung nicht nur zu mehr Bewegung und Sport motivieren, sondern sie lebenslang überzeugen, aktiv zu bleiben. Wie zwingend notwendig ist dieses Vorhaben - oder anders gefragt: Wie sportlich ist Luxemburg?

Georges Engel: Um diese Frage mit konkreten Zahlen beantworten zu können, wäre es nicht abwegig, sich neben dem Eurobarometer eine Art nationalen Index dafür zu geben. Es ist jedenfalls eine Überlegung wert. Man könnte anhand von Kriterien und Alterskategorien darlegen, woran man ist. Ohne Angaben ist es schwer, klar zu definieren, wie sportlich Luxemburg ist. Sport im Allgemeinen, nicht nur bei uns, ist wichtig. Das LTAD-Konzept will die Menschen genau dort abholen, wo sie sind. Will man Spitzensport betreiben, muss man die Möglichkeit dazu bekommen. Das gilt aber ebenso für diejenigen, denen es in erster Linie um Gesundheit geht. Manchmal hat man ja auch Lust, etwas intensiver auf ein Ziel hinzutrainieren. Mir fällt in dieser Hinsicht Pit Van Rijswijck ein, der Anfang des Monats innerhalb von sieben Tagen sieben Marathons auf sieben unterschiedlichen Kontinenten gelaufen ist. Das ist ja absolut außergewöhnlich. Er hat diese Challenge angenommen - und war aus meiner Sicht während dieser Phase auch ein Spitzensportler. Trotzdem macht er so etwas nicht regelmäßig. Aber es soll eben möglich sein, dass er wie ein Topathlet, aber eben auch wie ein Breitensportler in Luxemburg trainieren kann. Das gilt genauso für Schüler, Berufstätige und Rentner: Jeder soll auf seinem Niveau etwas tun können. Wenn man aktiv ist, so empfinde ich es zumindest, lebt man automatisch gesünder. Es ist ja schwerer, bessere Zeiten zu laufen, wenn man ein paar Kilogramm mehr auf die Waage bringt...

Tageblatt: Um noch einmal auf die Notwendigkeit zurückzukommen: Luxemburg liegt bei der sportlichen Aktivität der Bevölkerung laut Zahlen des Eurobarometers im europäischen Mittelfeld. Ist Luft nach oben?

Georges Engel: Luft nach oben gibt es immer, selbst wenn man auf Platz eins liegt. Wir stehen nicht so schlecht da. Man kann immer etwas verbessern. Deshalb ist unser übergeordnetes Ziel die qualitative Weiterentwicklung von Sport und Bewegung mit hochwertigen Angeboten für die gesamte Bevölkerung.

Tageblatt: Wer sich entscheidet, zumindest sportlich etwas kürzer zu treten, kann seinem Verein oder Verband auch anders helfen. Wie bedroht ist das "Bénévolat" in Luxemburg?

Georges Engel: Den ehrenamtlichen Helfern ist es zu verdanken, dass die Vereine weiterhin bestehen und funktionieren. Das Ehrenamt hat viele Aspekte, die wichtig sind. Ohne sie haben wir keine Personen mehr, die die Jugend zu ihren Spielen fahren, Trikots waschen, als Trainer oder Wettkampfrichter im Einsatz sind. Genauso fehlen dann die Vorstandsmitglieder, die dem Ganzen den administrativen Rahmen verpassen. Aber das Freiwilligenamt hat ja noch eine zusätzliche Komponente. Sport verbindet Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, völlig unabhängig von Nationalität oder Herkunft.

Tageblatt: Wird das Freiwilligentum in Zukunft komplett aussterben?

Georges Engel: Das wäre ein Horrorszenario. Ich habe keine Kristallkugel. Ich bin auch kein Soziologe, der das empirisch belegen könnte, aber ich denke, dass es verschiedene Zyklen gibt. Wenn die Gesellschaft den Sport wieder fordert und fördert, finden sich auch wieder Menschen, die sich einsetzen. Ich hoffe einfach, dass wir uns gerade im untersten Bereich eines Zyklus befinden und wieder nach oben ausschlagen. Das Risiko, dass noch welche verloren gehen - und Vereine aussterben -, besteht immer. Deshalb versuchen wir, entgegenzuwirken, sei es mit Wertschätzung durch Ehrungen oder dem "Congé sportif". Es gibt sicherlich noch andere Methoden, mit der man das "Bénévolat" in Zukunft unterstützen kann.

Tageblatt: Ein anderer Weg, um für Entlastung zu sorgen, ist die Aus- und Fortbildung im administrativen Bereich.

Georges Engel: Die Eneps ("Ecole nationale de l'éducation physique et des sports") versucht, durch diese Ausbildungen die nötigen Werkzeuge mit auf den Weg zu geben. In unserer modernen Gesellschaft bringt das Ehrenamt, vor allem in Führungspositionen, aber auch im Alltag mit minderjährigen Mitgliedern, viel Verantwortung mit sich. Ich kann mir vorstellen, dass sich viele aus diesem Grund nicht mehr engagieren. Es ist wichtig, dass die Leute aufgeklärt werden und es in dem Sinn ein Aus- und Weiterbildungssystem gibt, das ihnen die nötige Kompetenz mit entsprechenden Werkzeugen an die Hand gibt, um ihr Engagement möglichst effizient, sicher und erfolgsorientiert zu gestalten.

Tageblatt: Kommen wir zu den Finanzen. Nur 0,21 Prozent des gesamten nationalen Budgets stehen dem Sportministerium zur Verfügung...

Georges Engel: Diese Zahl sagt nicht viel aus. Das Budget des Sports ist in den vergangenen fünf Jahren konstant gestiegen. Stand jetzt sind es 330/0 mehr als 2018 (In Zahlen ausgedrückt: 2022 waren es 73.584.904 Euro, Anm. d. Red.). Es wurde gut verhandelt. Ziel ist es, dass es so weitergeht. Wir müssen ein Bewusstsein schaffen, dass diese Investitionen nicht auf die Elite zugeschnitten sind. Sport ist wichtig für die Gesundheit und soziale Kohäsion der gesamten Gesellschaft. Und das eben von Kindesalter an. Um diese Herangehensweise zu vermitteln, braucht man die finanziellen Mittel. Dass der Sport eben nicht nur Investition bedeutet, sondern auch 10/0 des Bruttoinlandsprodukts einbringt, ist bei diesen Verhandlungen extrem wichtig. Es ist unsere Pflicht, uns einzusetzen, damit der Sport in seiner Gesamtheit und mit all seinen gesellschaftlichen und gesundheitlichen — positiven — Eigenschaften wahrgenommen wird. In dem Sinn ist es unabdingbar, dass verstärkt Budget in seine Entwicklung investiert wird. Wenn man die Zahl, die für das Sportministerium vorgesehen ist, jetzt mit dem Gesamtbudget in Verbindung stellt, muss man auch andere Summen in Betracht ziehen, die dem Sport zugutekommen. Unser Budget beinhaltet ja nicht das Geld, das dem Bautenministerium zur Verfügung steht, um Sporthallen zu bauen. Faktuell gesehen ist diese Rechnung nicht falsch, aber sie ist mit Vorsicht zu genießen.

Tageblatt: Wir steuern, laut Statec und Volkszählung, auf die Million Einwohner zu. Was würde es der nationalen Wirtschaft bringen, wenn diese Menschen sich - alle - in Sportvereinen anmelden würden, dadurch wahrscheinlich länger gesund bleiben würden und sich zudem neue Stellen auf dem Arbeitsmarkt öffnen würden?

Georges Engel: 2021 hat der Sport ein Prozent des BIP eingebracht, jetzt liegen wir bei 0,90/0 - durch Sportereignisse, Materialkäufe oder beispielsweise das Vereinsleben. Der Sport trägt zum BIP bei, weshalb ein Teil an uns zurückgehen muss, damit wir investieren können. Den gesundheitlichen Faktor darf man nicht unterschätzen. Die Leute, die wir jetzt für ein "fit and committed"-Bewusstsein gewinnen, werden die Krankenkassen später weniger belasten. Wir haben weniger Pflegefälle - oder zumindest steigen sie nicht proportional. Wir müssen darauf bestehen, bereits jetzt den richtigen Weg einzuschlagen. Wenn wir eine Kultur des Sports schaffen, werden die Menschen mehr Geld dafür ausgeben. Das kurbelt die Wirtschaft wiederum an. Ich bin überzeugt davon, dass alles, was in den Sport investiert wird, an einer anderen Stelle wieder eingenommen wird. In der Präventivpolitik heißt es, dass für jeden investierten Euro drei wieder zurückkommen.

Tageblatt: Die Million Einwohner bringt uns direkt zum nächsten Sorgenkind. Bei den Besuchen in den unterschiedlichen Vereinen wurde ein Problem immer wieder angesprochen: der Platzmangel. Was kann das Sportministerium konkret unternehmen, um mehr Räume zu schaffen?

Georges Engel: Nimmt man die absoluten Zahlen der Infrastruktur in Luxemburg, so sind wir wahrscheinlich europaweit in Sachen Ausstattung absolute Spitze. Allerdings kommt es in den größeren Gemeinden, wo es eine Vielzahl an Vereinen gibt, immer öfter zu dem beschriebenen Platzmangel. Ein kommunaler Sportentwicklungsplan könnte helfen, um den Bedarf besser einzuplanen. Die Gemeinden können auf Eigeninitiative hin die Sportinfrastruktur erweitern. Das unterstützen wir finanziell durch den Fünfjahresplan. Es sind 135 Millionen Euro vorgesehen, die in den nächsten fünf Jahren eingesetzt werden können. Dies ist der staatliche Beitrag, der mit den Investitionen der Gemeinden einhergeht. Den Bau einer Sporthalle unterstützen wir mit 30%. Bei einem regionalen Projekt steuern wir 500/0 hinzu, bei einem nationalen sind es sogar 70%. Durch die Bank kann man sagen, dass die 135 Millionen Euro am Ende sicher verdoppelt werden - sprich "um Terrain" werden es 270 Millionen Euro sein, die investiert werden. Neben neuen Investitionen müssen wir uns aber auch drum bemühen, alle möglichen Hebel in Bewegung zu setzen, damit die Auslastung der bestehenden Sportinfrastruktur optimiert und verbessert wird.

Tageblatt: Da kommt dann der Sportkoordinator ins Spiel, dessen Aufgabe es eigentlich wäre, für eine optimale Auslastung der Einrichtung zu sorgen.

Georges Engel: Es würde uns ungemein freuen, wenn neben den neun Gemeinden, die bereits einen Sportkoordinator engagiert haben, weitere auf diesen Zug aufspringen würden. Wir möchten, dass sich die Gemeinden des Mehrwerts dieses Stellenprofils bewusst werden. Der Sportkoordinator soll das Bindeglied zwischen den verschiedenen Stellen sein, der dafür zuständig ist, das Angebot aufzubessern. Es ist eigentlich nicht seine Rolle, die Schulkinder während einer Schwimmstunde zu betreuen - obschon er das, mit der nötigen Ausbildung, im Notfall sicherlich tun kann.

Tageblatt: Wie hoch ist der Bedarf an Sporthallen, Schwimmbädern und Co.?

Georges Engel: Wenn die Bevölkerung wächst, steigt die Zahl der Schulkinder. Wir brauchen weitere Hallen, aber auch Schwimmbäder. In dieser Hinsicht gibt es definitiv noch Nachholbedarf. Man darf aber die weniger populären Sportarten nicht vergessen. Inzwischen sind Skate-Parks ja fast schon aus der Mode. (lacht) Mir gefallen die Optionen, die kaum Technologie benötigen. Ich denke da an "Calisthenics"-Möglichkeiten, die man im Freien einplanen kann. Pumptracks oder Plätze zum Frisbee-Golfen gehören aber ebenso dazu.

Tageblatt: Ein größeres Angebot, wie es nach LTAD-Prinzip erstrebenswert ist, erfordert mehr Trainer und bedeutet für Vereine zusätzliche administrative Arbeit. Welche Hilfen stehen den Klubs in dieser Hinsicht zur Verfügung?

Georges Engel: Durch das neue Ausbildungssystem in der Eneps bilden wir die unterschiedlichen Profile differenziert aus. Ein breiteres Angebot für alle und jeden, sprich für jedes Niveau und Alter, das es zwischenzeitlich ja schon in einigen Vereinen gibt, führt dazu, dass unterschiedlichste Anforderungen auf die Trainer zukommen: Wie arbeite ich mit kleinen Kindern? Worauf ist bei Jugendlichen zu achten, damit sie motiviert bleiben? Wie betreue ich Menschen im dritten Alter, damit der gesundheitsfördernde Aspekt möglichst zur Geltung kommt? Als Sportministerium haben wir mit dem "subside qualité+" ein Programm, das Engagement und Qualität unterstützt: Wenn die Trainer hochwertig ausgebildet worden sind, zahlt sich das dementsprechend finanziell gut aus. Es gibt Vereine, die das Potenzial dieses Systems erkannt haben. Wir sind gerade dabei, Wege zu finden, um diese Subsidien weiter auszudehnen und neben dem Sport auch Betreuung und soziale Berufung des Vereins zu fördern. Des Weiteren gibt es von einigen Gemeinden finanzielle Unterstützung, die an ähnliche Kriterien gestaffelt sind. Derzeit arbeiten wir zudem an einem Modell, das den Arbeitsnamen "Pro Sport" trägt. Sinn und Zweck ist es, Vereine zu entlasten, die zurzeit nicht auf ausgebildeten Trainer zurückgreifen können. Wir möchten ihnen die Option bieten, auf einen Pool an guten Coaches und administrativen Kräften zurückgreifen zu können. So könnten die Vereine ihr Angebot weiter ausdehnen. Andererseits werten wir den Beruf des Trainers entsprechend auf. Ich möchte aber unbedingt betonen, dass es nicht heißen soll, dass alle "Bénévoles", die historisch bedingt nicht diese Qualität an Ausbildung hatten, ihren Job nicht gut gemacht hätten. Dies weiß ich aus eigener Erfahrung und ich blicke mit sehr viel Respekt auf meine Trainer zurück, die die Funktion mit Herzblut und maximalem Engagement ausgelebt haben und so auch viel dazu beigetragen haben, dass sich meine Liebe zum Sport und Verein entwickelt hat.

Tageblatt: Ein anderes Thema sind Inklusion und Integration. Was wurde aus ministerieller Sicht bereits unternommen, um den Zugang zu sportlicher Aktivität zu ermöglichen?

Georges Engel: Die meisten Sportvereine sind offene Vereine. Im Prinzip kann jeder durch einen relativ geringen Beitrag den Sport treiben, den er will. Dies wird schon seit Jahren in vielen Gemeinden gefördert. Die Kosten für Lizenzen der Flüchtlinge wurden beispielsweise übernommen. Im Allgemeinen sind Vereine - und der Sport an sich - das beste Mittel für Integration und Inklusion. Im Sport ist es egal, welchen Beruf die Eltern ausüben, wie die schulischen Resultate und die Hautfarbe sind. Über die Sportvereine passiert Integration und Zusammenleben ganz natürlich und die Mitglieder finden ihren Weg in die Gemeinschaft unserer Gesellschaft.

Tageblatt: Welche Perspektiven und Ziele verfolgt die nationale Sportpolitik in den kommenden Jahren?

Georges Engel: Sport ist mehr als nur Wettbewerbe und Turniere. Wie eben thematisiert wollen wir das gesellschaftliche und gesundheitsorientierte Nutzen der Sportvereine stärker in den Fokus einer proaktiven Sportpolitik rücken und dieses Potenzial verstärkt fördern. Es steht außer Frage, dass der wettbewerbsorientierte Teil weiterhin gefördert werden wird. Es ist der Pfeffer in der Suppe. Aber der weitaus größere Teil der Lizenzierten betreibt eine Sportart, ohne diesen Hintergedanken, sich der Konkurrenz messen zu müssen. Und all diese Menschen sollen, frei nach dem Leitmotiv "Lëtzebuerg lieft Sport", ihren Weg finden können. Es ist die Aufgabe der Sportpolitik, den bestmöglichen Rahmen zu schaffen.

Tageblatt: Bislang drehte sich das Interview vor allem um die Menschen, die bereits aktiv sind, oder zumindest von den Vorteilen überzeugt sind. Die schwerere Aufgabe wird es sein, diese Überzeugung auf alle anderen zu übertragen. Wie wollen Sie die Skeptiker ins Boot bekommen?

Georges Engel: Das beginnt zuerst in der Familie und später in der Schule. Eltern sollten ein bewegungsaktives Leben anregen. Wir müssen die Wichtigkeit des Sports schon im frühen Alter unterstreichen. Danach spielen Schule, die "Maison relais", Gemeinden, der privat organisierte Sport, aber auch wir selbst als Ministerium eine wichtige Rolle, um aufzuklären und den Rahmen zu schaffen, um "Physical literacy" zu fördern. Darunter versteht man die Motivation, das Vertrauen, die körperliche Kompetenz, das Wissen und Verständnis für einen körperlich aktiven Lebensstil, der ein Leben lang aufrechterhalten werden soll. Wie eingangs bereits erwähnt, spielt hier auch das Arbeitsumfeld eine wichtige Rolle. Die Arbeitgeber können entsprechend viel über Sport und Bewegungsförderung zur physischen und mentalen Gesundheit ihres Personals beitragen. Dass dies einen positiven Einfluss auf die Produktivität und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter der Betriebe hat, versteht sich von selbst. Der andere Gedanke ist, dass man nicht erst krank werden sollte, um die Vorteile des Sports zu erkennen. Die Flass ("Fédération luxembourgeoise des associations de sport de santé") betreut Menschen, die nach einer Erkrankung wieder aktiv werden sollen. Das bedeutet nicht, dass sich jeder dem Hochleistungssport widmen muss. Jeder Schritt zählt - diese Erkenntnis inspiriert mich und spornt mich dazu an, mehr Bewegung in meinen Alltag zu integrieren. Auch wenn ich gestehen muss, dass es mit der Umsetzung noch zu oft hapert und ich leider zu oft in alte Verhaltensmuster zurückfalle. (lacht)

Tageblatt: Zum Abschluss: Wie sportlich könnte Luxemburg sein?

Georges Engel: Sportlicher als jetzt. Ich wäre glücklich, wenn sich Luxemburg zu einem wirklichen Sport-und Bewegungsland entwickeln würde und jeder Bürger positive Konnotationen mit Sport und Bewegung für sich selbst integrieren würde. Und für den Einzelnen: Es ist nie zu spät und lieber heute als morgen!